Kette oder Riemen am E-Bike: Welche Antriebsart ist besser?

Die Kraftübertragung von der Kurbel zum Hinterrad erfolgt bei E-Bikes entweder per klassischer Kette oder modernem Riemen. So unterschiedlich beide Modelle, so kontrovers sind die Diskussionen zu dem Thema. Beide Varianten haben ihre Vorteile, aber auch Nachteile. Bei der Neuanschaffung eines E-Bikes stellt sich somit die gute Frage, welcher Antrieb nun besser geeignet ist. Neben den persönlichen Vorlieben und dem angedachten Einsatzbereich spielen für viele Käufer Faktoren wie Wartung und Haltbarkeit eine große Rolle. Doch das sind nicht die einzigen Kriterien, die beide Antriebsarten voneinander unterscheiden. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir das Thema genauer und verraten Dir, welcher Antrieb besser zu dir passt.

Riemenantrieb punktet durch längere Lebensdauer und weniger Pflegeaufwand

Der große Vorteil eines E-Bike Riemens gegenüber einer Kette ist die wesentlich längere Lebensdauer. Im Normalfall kann davon ausgegangen werden, dass bei gleicher Belastung ein Riemen etwa zwei bis dreimal so lange hält wie eine Kette. Nicht selten werden mit einem Riemenantrieb 30.000 Kilometer erreicht, bei einer Kette ist hingegen schon bei 10.000 Kilometern Schluss – im besten Fall. Wichtig für eine lange Haltbarkeit ist allerdings die ideale Riemenlinie, das heißt der Riemen muss sauber in der Flucht verlaufen. Natürlich schreitet die Entwicklung bei Ketten ebenfalls voran. Mit speziell geformten Kettengliedern und dem Einsatz feinster Materialien sollen auch Ketten langlebiger werden. Wichtig ist bei Ketten eine gute Pflege und das regelmäßige Ölen. Bei einer Panne hat die Kette allerdings die Nase vorne: Eine E-Bike Reparatur ist mit Hilfe eines Kettennieters (in vielen Multi-Tools integriert) überall möglich, Ersatzteile gibt es selbst in den abgelegensten Ecken dieser Erde.

Carbonfasern schließen ein Längen des E-Bike Riemens aus

Zu einer Panne kommt es bei einem Riemenantrieb nur äußerst selten. Meist resultieren diese Schäden durch seitliche Schläge oder Stöße, wie sie zum Beispiel durch einen sich verfangenden Ast entstehen können. Abgesehen hiervon kann mit Recht behauptet werden, dass ein richtig eingestellter E-Bike Riemen nahezu keinerlei Pflege bedarf. Hierzu zählt auch das Wegfallen des Nachspannens, da die aus Carbonfasern bestehenden Zugstränge im Innern des Riemens ein Längen ausschließen. Lediglich im Rahmen der Wartung sollte die Spannung überprüft werden. Selbst beim Reinigungsaufwand kann der Riemen ganz klar gegenüber der Kette punkten: Zum Säubern reicht lediglich klares Wasser. Weltreisende E-Biker, die sehr entfernte Orte mit schwacher Infrastruktur anvisieren, sollten für den unwahrscheinlichen Fall der Fälle sicherheitshalber einen Ersatzriemen mitführen.

Der Kettenantrieb kann an jedem E-Bike Rahmen verbaut werden

Bekanntlich ist jede Kette ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied, doch gerade diese Vielzahl an kleinen Bauteilen macht diesen Antrieb so vielseitig. Eine Kette lässt sich an jedem Kettenglied teilen und wieder verschließen - besonders einfach realisierbar durch spezielle Kettenschlösser. Dank des einfachen Trennens einer Kette kann diese an jedem E-Bike Rahmen verbaut werden – anders als der Riemenantrieb, der nicht teilbar ist. Die Montage kann also nur an einem Rahmen erfolgen, dessen Hinterbau teilbar ist. Eine Ausnahme bildet hier lediglich der teilbare Nachrüstriemen von Veer. Bedacht werden muss zudem, dass der Riemenantrieb nur in Verbindung mit einer Getriebenabe oder als Singlespeed möglich ist. Da beim Riemenantrieb daher kein Schaltwerk zum Einsatz kommt, welches für eine Spannung des Antriebs sorgt, muss der Rahmen über horizontale Ausfallenden oder ein exzentrisch verstellbares Tretlager verfügen. Eine weitere Möglichkeit des Spannens des E-Bike Riemens bietet sich mit speziellen Umlenkrollen.

E-Bike mit Kette oder Riemen: Wie machen sich die Unterschiede beim Fahren bemerkbar?

Heiß diskutiert wird bei dem Thema „Kette oder Riemen am E-Bike“ auch die Effizienz des Antriebs: So wird der Kette erstmal ein besserer Wirkungsgrad zugesprochen. Voraussetzung hierfür ist aber, dass die Kette richtig gepflegt und geölt ist. Gesteigert wird die Effizienz zudem noch in Verbindung mit einer Kettenschaltung. Für Wettkampf-orientierte Radfahrer ist somit der Kettenantrieb die bessere Wahl. Erstaunlich ist, dass ein Riemen mit steigender Belastung allerdings einen immer besseren Wirkungsgrad erzielt und sich somit letztendlich perfekt für E-Bikes eignet. Im Winter ist der Riemenantrieb ebenfalls unschlagbar. Unempfindlich gegen Salzwasser und Rost ist der Riemen für die dunkle Jahreszeit der perfekte Antrieb. Dazu begeistert der Riemen zu jeder Jahreszeit und bei jeder Wetterlage durch einen leisen Betrieb. Auffällig unauffällig lautet die Devise des sauberen Antriebs. Für Alltagsfahrer und Vielfahrer ist der Riemenantrieb trotz des etwas höheren E-Bike Preises auf jeden Fall ein sehr interessante Alternative.

Vorteile Kettenantrieb

  • Preisgünstig
  • Lässt sich an jedem Rahmen verbauen
  • Reparaturen möglich
  • Leicht
  • Kombination mit Ketten- oder Getriebeschaltung möglich

Vorteile Riemenantrieb

  • Leise
  • Sauber
  • Unempfindlich gegen Salzwasser und Rost
  • Geringer Wartungsaufwand
  • Sehr langlebig