Worauf muss beim E-Bike Akku geachtet werden?

Die verschiedenen Akku Typen im Vergleich 

Im Laufe seiner Entwicklung hat das E-Bike mehrere Evolutionsstufen durchlaufen. Nicht nur der Motor und die Steuerung wurden permanent weiterentwickelt, sondern auch der Akku. Die modernen Lithium-Ionen Akkus haben die früheren Batterien auf Nickel-Basis längst abgelöst. Nachteil der alten Akku-Generation waren unter anderem der sogenannte Memory-Effekt, der nicht selten zu einer beachtlichen Minderung der Speicherkapazität führte. Noch älter sind Bleigel-Akkus, die überhaupt keine Anwendung mehr finden. Das hohe Gewicht und die kurze Lebenszeit dieses Akku-Typs sind heutzutage nicht mehr akzeptabel. 

Das Nonplusultra stellen moderne Lithium-Ionen-Akkus dar. Dieser Akku-Typ überzeugt durch hohe Leistung, ein niedriges Gewicht und eine hohe Energiedichte. Der gefürchtete Memory-Effekt ist ausgeschlossen, und auch die Selbstentladung ist kaum merkbar. Selbst nach einer langen Lagerung haben die Akkus nahezu keine Energie eingebüßt. Aufgrund ihres Aufbaus gelten Lithium-Ionen-Akkus zudem als umweltfreundlich. Unabdingbar für lange Lebensdauer und höchste Zuverlässigkeit ist allerdings auch eine moderne Steuerungstechnik. Spezielle, ausgetüftelte Management-Systeme der Markenhersteller gewährleisten dem Nutzer lange Freude am Lithium-Ionen-Akku – und somit letztendlich auch am E-Bike.  

In welchen Punkten unterscheiden sich Marken-Akkus von Billiganbieter-Akkus 

Der Blick in die Prospekte der Discounter lässt wirklich staunen: Für nur wenige hundert Euro sind dort komplett ausgestattete E-Bikes erhältlich. Ein wahrlich verlockendes Angebot! Doch beim genauen Hinschauen werden eklatante Schwächen sichtbar: Die minderwertige Ausstattung geht einher mit mäßigen Bremsen und einer nur mürrisch ansprechenden Federgabel. Der Motor zeigt sich ebenso schlapp wie der Akku. Selbst wenn dort ein Lithium-Ionen-Akku verbaut ist, spricht das noch lange nicht für unbegrenzte Fahrfreude. 

Video: Bosch

Sowohl die Kapazität als auch die Ladezeit lassen oftmals zu wünschen übrig. Beim Lithium-Ionen-Akku handelt es sich um ein sehr komplexes System, dem die Markenhersteller bei der Entwicklung viel Zeit und Know-How einfließen lassen. Wie bereits erwähnt kommt der Steuerungstechnik eine enorm wichtige Bedeutung zu. Diese regelt den optimalen Ladefluss und sorgt somit für kurze, aber dennoch schonende Ladevorgänge. Im Betrieb bewahrt die Steuerung den Akku vor Überlastung, Tiefentladung und zu hohen Betriebstemperaturen. 

Werte, die für sich sprechen: Die hochwertigen Lithium-Ionen-Akkus des Marktführers Bosch weisen selbst nach 500 Vollladungen noch eine Kapazität von bis zu 70% auf. Im Herbst 2015 hatte sich der ADAC im Rahmen eines Tests einem eBike-Akku von Bosch gewidmet. Das beeindruckende Ergebnis: Der Energiespeicher ließ sich über 1500 Mal vollständig entladen - und natürlich auch wieder aufladen. Das zeigt, dass ein hochwertiger Marken-Akku nur einem minimalen Alterungsprozess unterliegt. Grund genug, sich bewusst für Qualität zu entscheiden!  

Die Reichweite des Akkus 

Kaum ein Thema im Bereich E-Bike wird kontroverser diskutiert als die Reichweite. Für eine bessere Übersicht geben nahezu alle Hersteller einen Hinweis zur möglichen Distanz mit einer Akkuladung. Allerdings basieren diese Angaben auf optimalen Bedingungen. In der Praxis fallen die Reichweiten meist deutlich kürzer aus. Steigungen und Gegenwind kosten mehr Energie, aber auch die Außentemperatur und das Fahrverhalten haben einen erheblichen Einfluss auf die mögliche Reichweite. Natürlich spielt auch die Effizienz des Systems eine große Rolle. 

Grundsätzlich geht eine höhere Akku-Kapazität mit einem Plus an Reichweite einher. Für urbane Radler und den Weg zur Arbeit reicht im Normalfall eine Kapazität von 300 bis 400 Wh, Tourenfahrer und E-Mountainbiker sollten hingegen zum stärkeren 500 Wh Akku greifen. Doch es geht noch mehr! Mit dem DualBattery Konzept ermöglicht Bosch die Kopplung von zwei Akkus. Bis zu 1000 Wh sind so möglich! Die perfekte Lösung für alle Tourenfahrer, die auf langanhaltende Power angewiesen sind. 

Die Reichweite lässt sich auch mit einem angepassten Fahrverhalten erhöhen. Maximale Tretunterstützung entzieht dem Akku mehr Energie als der Eco-Modus – es sollte also immer die Unterstützung gewählt werden, die in der jeweiligen Fahrsituation Sinn macht. Wie beim Auto kostet beherztes Beschleunigen oder Stop&Go mehr Energie. Vorausschauendes Fahren belohnt der E-Bike Akku mit einem Plus an Reichweite. Rechtzeitiges Schalten in einen anderen Gang entlastet ebenfalls das System. Im Idealfall sollte die Trittfrequenz zwischen 60 und 80 Umdrehungen liegen.  

Bild: Bosch

Kalte Temperaturen – wie damit umgehen? 

Kälte macht nicht nur dem menschlichen Körper zu schaffen, sondern auch dem Akku. Grund hierfür ist das zähflüssiger werdende Elektrolyt, welches die Bewegung der Ionen vom Minus- zum Pluspol mit fallenden Temperaturen immer mehr behindert. Tatsächlich zeigen sich auch hier wegen des unterschiedlichen Elektrolyt-Aufbaus enorme Differenzen zwischen den Marken- und Billig-Akkus. Im Kampf gegen die Kälte helfen spezielle Isolierungen, die bei Gebrauch einfach über den Akku gestülpt werden. Der Akku sollte zudem in warmen Räumen (bis 20°) gelagert werden. 

Pflege, Lagerung und Aufladen des Akkus 

Die ideale Raumtemperatur zur Aufbewahrung eines Akkus gibt Marktführer Bosch mit 15 bis 20 Grad an. Der Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung kommt dem Akku ebenso zugute wie ein Ladezustand zwischen 30 und 60%. Für die Reinigung des Akkus empfiehlt sich ein feuchtes Tuch, von Hochdruckreinigern und scharfen Putzmitteln ist definitiv abzusehen. Ebenfalls zu den Pflegeaufgaben gehören das Säubern und leichte Fetten der Batteriepole. Kontrolliert werden sollte von Zeit zu Zeit der wackelfreie Sitz des Akkus in der Halterung.  

Hier kannst du sehen, wie du deinen Akku am besten entnimmst und einbaust.

Die Ladezeit des Akkus ist abhängig von der Kapazität und dem Ladegerät – auch Charger genannt. Für das vollständige Aufladen des 300 Wh Bosch-Akkus reichen 2,5 Stunden, nach nur 4,5 Stunden ist der 500 Wh Akku geladen. Für eine halbe Ladung des 300 Wh Akkus müssen lediglich 90 Minuten eingeplant werden – somit wird auch unterwegs maximale Mobilität ermöglicht.

Wichtig: Das Aufladen des Akkus darf NUR mit dem dafür vorgesehenen Ladegerät des entsprechenden Herstellers erfolgen!