E-Mountainbike Fahrtechnik: Mit diesen Tipps startest Du im Gelände richtig durch!

Immer mehr Mountainbiker steigen von der Tretmühle auf ein starkes E-Mountainbike um. Die Gründe hierfür sind unterschiedlichster Natur. Während die einen lässig über Trails gleiten möchten, bevorzugen die anderen hammerharte Uphills im alpinen Gelände. Doch egal um welche Gruppe es sich auch immer handelt, das Plus an Power eines Mountainbikes mit E-Antrieb begeistert alle Rider. Damit der Umstieg auf das E-Mountainbike perfekt gelingt, haben wir von rebike1 für Dich die wichtigsten Tipps zusammengefasst.

Wie das Mountainbike an sich ist auch das E-Mountainbike ein Spezialist für Einsätze abseits befestigter Straßen. Die Fahrcharakteristik der beiden Fahrrad-Arten ist sehr ähnlich, wodurch der Umstieg auf die elektrifizierte Variante erheblich vereinfacht wird. Doch trotz der vielen Überschneidungen müssen auch geübte Mountainbiker einige wichtige Dinge beachten und verinnerlichen. Neueinsteiger im Bereich Offroad werden hingegen mit einer völlig neuen Materie konfrontiert, die abhängig vom Schwierigkeitsgrad und dem Fahrkönnen ein spezielles Training benötigt. E-Bike Fahrtechnik-Seminare unter Aufsicht eines ausgebildeten Trainers einer Bikeschule helfen bei den ersten Erfahrungen im Gelände.

Die Fahrtechnik Grundlagen

E-Bike vorab kontrollieren

Bevor Du Dich mit Deinem E-Bike in das Abenteuer stürzt, muss auf jeden Fall die Funktionalität des Materials überprüft werden. Sind die Schrauben alle festgezogen und die Lenkzentrale richtig ausgerichtet? Natürlich müssen auch die Bremsen überprüft werden. Ein Blick sollte hierbei unbedingt den E-Mountainbike Bremsbelägen gelten. Teste vor der Fahrt, ob der Druckpunkt stimmt und die Bremsen richtig packen. Die Schaltung ist ebenfalls entscheidend für Fahrspaß und Effizienz. Nicht vergessen solltest Du auch die E-Bike Federelemente. Luftgestützte Systeme lassen sich mit einer Dämpferpumpe optimal an die Anforderungen anpassen. Wo wir gerade beim Thema Luft sind: Vergesse nicht die Überprüfung des Reifenluftdrucks! Ein leichtes Absenken des Luftdrucks erhöht zwar den Rollwiderstand, maximiert aber auch den Grip und die Traktion.

Vorausschauend fahren

Nicht nur auf der Straße ist vorausschauendes Fahren angesagt. Im Gelände muss immer mit Überraschungen gerechnet werden. Nicht nur Steine und Wurzeln können einen Sturz verursachen, sondern auch herunterhängende Äste oder in den Weg gerollte Baumstämme. Rechtzeitig erkannt können viele Unwegsamkeiten sogar den E-Mountainbike Fahrspaß erhöhen. So können beispielsweise eine überschaubare Kante als Sprung oder der seitliche Erdwall als Wallride genutzt werden. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt, wichtig ist immer das richtige Verhältnis von Geschwindigkeit, Bremspunkt und Körperhaltung – so ist Dir auf jeden Fall mit Deinem E-Mountainbike Flow und Fahrspaß garantiert.

Clever schalten für mehr E-Bike Effizienz

Das vorausschauende Fahren bringt einen weiteren positiven Punkt mit sich: Du kannst rechtzeitig den idealen Gang wählen. Damit reizt Du die Power des E-Bike Systems perfekt aus und kommst somit in den Genuss maximaler Effizienz. Die Trittfrequenz ist entscheidend für die Motorleistung und die Reichweite des Akkus. Empfohlen werden 70 Umdrehungen pro Minute, abhängig von den Anforderungen sind natürlich Abweichungen möglich, wenn nicht sogar nötig. Der empfohlene Wert ist also nicht in Stein gemeißelt!

Bremsen richtig und punktgenau einsetzen

Damit Du Dich in jedem Gelände auf Deinem E-MTB bewegen kannst wie ein flinkes Wiesel, musst Du Dein Gleichgewicht schulen. Besonders in technisch anspruchsvollen Bergauf-Passagen kannst Du diese Skills gezielt vertiefen. Solltest Du beim Klettern anfangen zu kippen, hilft ein leichter Tritt ins Pedal. Der Vortrieb des E-Antriebs stabilisiert Dein E-Mountainbike sofort wieder. Die gleichzeitige, leichte Benutzung der Bremse fördert die Stabilisierung des Bikes. Hierbei wären wir schon beim nächsten wichtigen Punkt: Dosiertes Bremsen. Versuche auf den verschiedensten Untergründen den perfekten Bremspunkt zu finden. Übe das Bremsen mit dem E-MTB immer wieder, auf Schotter und im Wald ebenso wie auf der Straße - und das unabhängig von den Wetterverhältnissen.

Richtungsweisend: Kurven

Geradeaus einen Trail runter ballern kann Spaß machen, der wahre Meister zeigt sich aber erst bei Kurven. Auch hier ist der fein dosierte Einsatz der Bremsen entscheidend für einen flowigen Richtungswechsel mit dem E-Mountainbike. Wichtig ist ebenfalls die Wahl der Linie. Halte den Blick immer in Fahrrichtung, Du fährst automatisch immer dorthin, wo Du hinschaust. Versuche auch die Ängste vor einem Wegrutschen zu minimieren, moderne Reifen bieten unglaublichen Grip. Drücke das E-Bike ruhig beherzt in die Kurve, wobei Dein Körper allerdings geduckt außen bleibt. In sehr engen Serpentinen hilft ein Umsetzen des Hinterrades unter Zuhilfenahme der Vorderradbremse. Keine leichte Übung, die daher immer wieder trainiert werden sollte.

Uphills und steile Rampen

Steile Rampen mit dem E-MTB meistern

Eine besondere Stärke des E-MTB gegenüber einem herkömmlichen Mountainbike liegt beim Uphill. Wo sich ambitionierte Fahrer mit ihren Tretmühlen den Berg hoch quälen, kannst Du dank E-Antrieb aus den Vollen schöpfen. Doch auch das E-System birgt in dieser Disziplin seine Tücken. Allen voran muss hier die Traktion bedacht werden. Selbst der griffigste Reifen kann irgendwann die Kraft des E-Motors nicht mehr auf den Boden übertragen und rutscht durch. Wichtig ist die Belastung des Hinterrades, damit der E-Bike Reifen weiterhin Grip aufbauen kann. Sollte hierbei das Vorderrad steigen, den Körper nach vorne legen. Alternativ hilft vorab auch ein leichtes Absenken der Sattelstütze. Solltest Du zum Stillstand am steilen Berg kommen, fahr wenn möglich schräg mit dem E-Mountainbike an.

Schieben ist keine Schande!

In besonders anspruchsvollem Gelände kann es natürlich passieren, dass Du mit der Situation überfordert bist. Selbstreflexion und ein objektives Betrachten der eigenen Fahrfertigkeiten ist keine Schwäche, sondern eine Stärke – und Garant dafür, dass Du nicht unnötige Gefahren eingehst. Dank eingebauter Schiebehilfe lässt sich das E-Mountainbike sogar im ruppigeren Gelände oder bergauf mit Leichtigkeit fortbewegen. Sollte das Hinterrad bei losem Untergrund durchdrehen, einfach den hinteren Bereich des E-Bikes durch Druck auf den Sattel beschweren.

Wenn nichts mehr geht...

Für sehr schmale oder brenzelige Passagen bergab bietet sich das Schieben des E-Bikes auf dem Hinterrad an. Hierfür im Stand schwungvoll das Vorderrad hochziehen oder aber die Hinterradbremse ziehen und das E-Bike mit einem Schritt nach hinten auf das Hinterrad bugsieren. Volle Kontrolle behältst Du beim Schieben mit fein dosiertem Betätigen der Hinterradbremse. Sollte die Auf- oder Abfahrt zu verblockt sein, wirst Du nicht am Tragen des E-Bikes vorbeikommen. Gehe in die Knie und packe mit einer Hand die Gabel, mit der anderen Hand die nach unten gerichtete Tretkurbel. Jetzt mit Schwung das E-Bike über den Kopf hieven und den Bereich des Mittelmotors auf dem Rucksack abstützen.

Downhill

Für mehr Sicherheit: Sattel runter

Auf schnellen Abfahrten geht es richtig zur Sache. In steilen Passagen Gewicht nach hinten verlagern und darauf achten, dass die Ellbogen beim Fahren nicht durchgestreckt sind. Mit durchgestreckten Ellbogen hast Du keine Lenkkontrolle! Um die Fahrsicherheit zu erhöhen bietet sich zudem das Absenken des Sattels an. Moderne Teleskop-Sattelstützen mit Remote-Schalter lassen sich bequem vom E-Bike Lenker aus bedienen, ohne dass Du hierbei die Hand vom Lenker nehmen musst. Du wirst sehen, mit einem tiefer positionierten Sattel wirst Du Dich agiler und sicherer auf dem E-Bike bewegen.